Histolith KontaktQuarzDie remineralisierende Grundierung.
Verwendungszweck
Für füllende, strukturegalisierende und schwundrissverschlämmende Beschichtungen im Außen- und Innenbereich. Hervorragend geeignet als haftvermittelnder Kontaktgrund auf glatten Untergründen und auf matten Dispersions-Altanstrichen für nachfolgende Beschichtungen mit Dispersionssilikatfarben.
Eigenschaften
- Haftvermittelnd
- Mit quarzitischen Füllstoffen
- Schwundrissverschlämmend
- Hoch wetterbeständig
- Mit Zusatz von Mineralfasern (Glasfasern)
- Hoch alkalisch, ph-Wert > 11
Materialbasis
Kaliwasserglas, lichtechte mineralische Pigmente, mineralische Füllstoffe, organische Zusätze (< 5 %)
FarbtöneWeiß
Selbstabtönung mit Histolith® Sol-Silikat Volltonfarbe möglich.
Vor der Verarbeitung muss das Material auf Farbtongenauigkeit und Beschaffenheit überprüft werden. Beanstandungen zu Abweichungen vom Liefersoll können nach der Verarbeitung nicht mehr anerkannt werden. Auf den "Leitfaden zu Prüfpflichten bei Anlieferung von Tönware im Rahmen der Untersuchungs- und Rügepflicht (§ 377 HGB)" des VDPM wird verwiesen. Durch die Verwendung von natürlichen Füllstoffen und Granulaten sind geringe Farbtonschwankungen möglich. Deshalb auf zusammenhängenden Flächen nur Material mit gleicher Charge verarbeiten oder Material unterschiedlicher Chargen vorher untereinander mischen.
Farbtonbeständigkeit gemäß BFS-Merkblatt Nr. 26:
Klasse B
Gruppe 1
Glanzgrad
Klasse G3 (matt) nach DIN EN 1062-1
Lagerung
Trocken, vor Feuchtigkeit, Frost und direkter Sonneneinstrahlung geschützt, in original verschlossener Verpackung.
Material verarbeiten innerhalb von 12 Monaten.
Maximale Korngröße
Klasse S3 nach DIN EN 1062-1
S < 1500 µm nach EN ISO 1524
Dichte
? ~ 1,4 g/cm³
Trockenschichtdicke
Klasse E4 nach DIN EN 1062-1
E = 200-400 µm
Diffusionsäquivalente Luftschichtdicke sdH2O
Klasse V1 (hoch) nach DIN EN 1062-1
sd < 0,14 m nach EN ISO 7783-2
Wasserdurchlässigkeitsrate
Klasse W2 (mittel) nach DIN EN 1062-1
w > 0,1 bis ? 0,5 kg/(m2h1/2) nach DIN EN 1062-3
Hinweis
Angegebene Festwerte stellen Durchschnittswerte dar, die, bedingt durch den Einsatz natürlicher Rohstoffe, von Lieferung zu Lieferung geringfügig abweichen können.
Geeignete Untergründe
Der Untergrund muss fest, tragfähig, frei von Verschmutzungen, trennenden Substanzen, trocken und saugfähig und frostfrei sein. VOB, Teil C, DIN 18363, Abs. 3 beachten.
Untergrundvorbereitung
Die nachfolgenden Angaben sind beispielhaft und nicht abschließend. Die Beschichtung erfolgt nach ggf. erforderlicher Untergrundvorbereitung. Das Anlegen einer Probefläche zur Feststellung der Anstrichverträglichkeit wird empfohlen.
Schutzmaßnahmen
Glas, Keramik, Klinker, Naturstein, lackierte, lasierte, eloxierte und zu schützende Flächen sorgfältig abdecken. Spritzer sofort mit Wasser entfernen.
Reinigung verschmutzter Untergründe mit / ohne tragfähige Schichten:
Verschmutzte Bereiche reinigen, minderfeste Schichten mit geeigneter Methode entfernen. Gesetzliche Vorgaben beachten. Bei Behandlung mit Wasser ausreichende Trockenzeiten einhalten.
Mögliche Verfahren (nicht abschließend):
- Reinigung trocken: Abkehren, Abbürsten.
- Druckwasserstrahlen: max. Temperatur 60° C, max. Druck 60 bar.
- Feuchtsandstrahlen: nur bei Putzen PII und PIII möglich.
- Reinigung mechanisch: Abbeizen, Abschleifen, Abschaben, lokaler Rückbau...
Wartezeit neue Kalk- (PI (HL), Kalk-Zementputze (PII), Zementputze (PIII) nach DIN 18550 bzw. Putze ab CSII nach DIN EN 998-1 (Druckfestigkeit mind. 1,5 N/mm2):
Grund- bzw. Zwischenanstriche müssen vor dem Auftrag von Fassadenfarben trocken, der Putz muss ausreichend erhärtet sein.
Die Wartezeit zur Überarbeitung ist u.a. abhängig von Witterungseinflüssen und der Schichtdicke.
Dunkle Farben erfordern ggf. besondere Maßnahmen (z.B. längere Trocknungszeiten des Oberputzes, eine Grundierung mit CapaGrund Universal, Gerüstplanen zum Schutz etc.).
Richtwert für Wartezeit bei 20° C und 65 % rel. Luftfeuchtigkeit: mind. 1 Tag pro mm Schichtdicke, jedoch mind. 7 Tage
Wartezeit neue pastöse Putze auf Dispersions-, Siliconharz- und Silikatbasis:
Überarbeitung nach vollständiger Durchtrocknung, frühestens nach 2-3 Tagen.
Pilz- oder algenbefallene Flächen:
Flächen mit Pilz- bzw. Algenbefall durch Nassstrahlen unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften reinigen. Nach Abtrocknung mit Capatox bzw. FungiGrund durchwaschen. Beschichtung mit Sylitol® NQG®-W.
Putz / Beton mit Sinterschicht, Putzausbesserungen:
Reinigung, minderfeste Schichten entfernen.
Mit Histolith® Fluat einstreichen und nachwaschen.
Abgewitterte mineralische Putze:
Reinigung, minderfeste Schichten entfernen.
Grundbeschichtung mit Histolith® Sol-Silikat-Fixativ, 2:1 bis 1:1 in Wasser verdünnt je nach Saugfähigkeit des Untergrundes..
Auf stark ausgebesserten, leicht gerissenen mineralischen Flächen eine 1- bis 2-malige schlämmende Zwischenbeschichtung mit Histolith® KontaktQuarz, auf glatten Flächen mit der Bürste, auf rauen Flächen mit der Rolle.
Alte, tragfähige, matte Dispersion-, Siliconharz- und Dispersion-Silikatbeschichtungen:
Reinigung, minderfeste Schichten entfernen.
Zum Egalisieren ungleichmäsiger Oberflächenstruktur: Eine Grundbeschichtung mit Histolith® Mineralin, verdünnt mit ca. 5 % Histolith® Sol-Silikat-Fixativ..
Salzausblühungen, aufsteigende Feuchtigkeit:
Durch aufsteigende Feuchtigkeit werden Anstriche frühzeitig zerstört. Beim Beschichten von Flächen mit Salzausblühungen und aufsteigernder Feuchtigkeit kann für die dauerhafte Haftung der Beschichtung bzw. die Unterbindung der Salzausblühung keine Gewähr übernommen werden. Ein dauerhafterer Erfolg kann durch das Anbringen einer horizontalen Abdichtung und / oder den Einsatz eines Sanierputzsystems erreicht werden.
Auf das Histolith® Produktprogramm wird verwiesen.
Besonders bei älteren Bauwerken wirkt sich das Anlegen von Trocken- bzw. Ausdunstungszonen durch das Einfüllen einer Filterkiesschicht zwischen Sockel und Erdreich vorteilhaft aus.
Beton:
Eventuell vorhandene Trennmittelrückstände entfernen.
Anforderungen nach EN 1504-2: Für „Oberflächenschutzsysteme für Beton" wird auf das Disbon Sortiment "Oberflächenschutz-Anstriche" verwiesen.
Natursteine (fest, trocken, frei von Ausblühungen):
Reinigung, minderfeste Schichten entfernen. Schadhafte Mörtelfugen ausbessern. Steinausbesserungen mit Steinersatzmaterialien vornehmen. An der Oberfläche verwitterte Steine vor dem Anstrich mit Dupa-Putzfestiger grundieren. Probefläche anlegen und die Anstrichverträglichkeit prüfen. Beachten: Bei Natursteinen mit wasserlöslichen Inhaltsstoffen können diese auf der Anstrichoberfläche ausblühen und Flecken erzeugen.
Kalksandstein-Sichtmauerwerk:
Nur frostbeständige Vormauersteine, die keine treibenden und verfärbenden Fremdeinschlüsse wie Sand- und Lehmknollen etc. beinhalten, sind anstrichtauglich. Die Verfugung muss rissfrei ausgeführt sein und darf keine haftvermindernden Dichtungsmittel oder dergleichen enthalten. Reinigung, minderfeste Schichten entfernen. Schadhafte Mörtelfugen ausbessern. Grundierung mit Sylitol® RapidGrund 111. BFS-Merkblatt Nr. 2 beachten.
Ziegelmauerwerk:
Nur Mauerwerk aus saugfähigen Ziegeln ist geeignet. Hartbrandziegel und Klinker sind nicht geeignet. Eine Probefläche anlegen und die Anstrichverträglichkeit prüfen. Oberfläche gut reinigen. Schadhafte Mörtelfugen ausbessern. Eine Grundbeschichtung mit Histolith® Sol-Silikat-Fixativ, 2:1 bis 1:1 in Wasser verdünnt je nach Saugfähigkeit des Untergrundes. Bei Ziegeln mit wasserlöslichen, verfärbenden Inhaltsstoffen eine Grundbeschichtung mit Caparol Aqua-Sperrgrund.
Gipsputze nach DIN EN 13279-1 / Druckfestigkeit mind. 1 N/mm2:
Weiche Gipsputze mit Histolith® Sol-Silikat-Fixativ festigen. Gipsputze mit Sinterhaut schleifen und entstauben, Grundbeschichtung mit Histolith® Sol-Silikat-Fixativ.
Gipsplatten:
Spachtelgrate abschleifen. Weiche Gipsspachtelstellen und Gipsbauplatten mit Histolith®Sol-Silikat-Fixativ festigen. Bei Platten mit wasserlöslichen, verfärbenden Inhaltsstoffen eine Grundbeschichtung mit Caparol Aqua-Sperrgrund (BFS-Merkblatt Nr. 12 beachten).
Leimfarbenanstriche:
Grundrein abwaschen. Eine Grundbeschichtung mit Dupa-Putzfestiger.
Materialzubereitung
Gebindeinhalt mit einem langsam laufenden Rührwerk gründlich aufrühren.
Verdünnbar bis max. 5 % mit Histolith® Sol-Silikat-Fixativ.
Auftragsverfahren
Streichen, rollen oder Spritzauftrag mit leistungsstarken Airless-Kolbengeräten.
Spritzauftrag:
Spritzwinkel: 50°
Düse: 0,027-0,031"
Spritzdruck: 150-180 bar
Beim Airless-Spritzauftrag Farbe gut aufrühren und durchsieben. Aufgrund von quarzhaltigen
Bestandteilen ist mit einer erhöhten Abnutzung von Verschleißteilen zu rechnen.
Zusammenhängende Flächen zur Vermeidung von Ansätzen ohne Unterbrechung fertigstellen. Große Fassaden in Abschnitte gliedern, nass in nass kontinuierlich auftragen und strukturieren.
Beschichtungsaufbau
Grundbeschichtung:
Schwach und gleichmäßig saugende Untergründe: Eine Grundbeschichtung mit Histolith® KontaktQuarz, verdünnt mit max. 5 % Histolith® Sol-Silikat-Fixativ.
Zwischenbeschichtung:
Mit Histolith® KontaktQuarz verdünnt mit max. 5 % Histolith® Sol-Silikat-Fixativ.
Schlussbeschichtung:
Für Außen oder Innen: jeweils alle Histolith® Fassadenfarben bzw. Innenfarben anwendbar.
Verbrauch
ca. 250-300 g/m2 pro Arbeitsgang auf glattem Untergrund
Bei diesen Verbrauchsangaben handelt es sich um Richtwerte.
Objektabhängige oder verarbeitungsbedingte Abweichungen sind zu berücksichtigen.
Verarbeitungsbedingungen
Während der Verarbeitung- und in der Trocknungsphase dürfen die Umgebungs- und Untergrundtemperaturen nicht unter +8 °C und über +30 °C liegen. Nicht unter direkter Sonneneinwirkung, bei starkem Wind, Nebel oder hoher Luftfeuchtigkeit verarbeiten. Auf das Merkblatt "Verputzen, Wärmedämmen, Spachteln, Beschichten bei hohen und niedrigen Temperaturen" vom Bundesverband Ausbau und Fassade wird verwiesen.
Bei ungünstigen Witterungsbedingungen sind geeignete Maßnahmen zum Schutz der bearbeiteten Fassadenflächen zu treffen.
Trocknung/Trockenzeit
Die Wartezeit zur Überarbeitung ist abhängig von Temperatur, Luftfeuchte, Luftbewegung, Sonneneinstrahlung und Auftragsdicke. Die Angaben dienen daher als Orientierung.
- oberflächentrocken und überstreichbar bei 20 °C und 65 % rel. Luftfeuchte nach ca. 12 h
- regenfest nach ca. 24 h
Werkzeugreinigung
Sofort nach Gebrauch mit Wasser unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben.
Bitte beachten (Stand bei Drucklegung)
Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage erhältlich. Achtung! Beim Sprühen können gefährliche lungengängige Tröpfchen entstehen. Aerosol oder Nebel nicht einatmen. Beschichtungsstoff ist stark alkalisch. Haut und Augen sind deshalb vor Farbspritzern zu schützen.
Entsorgung
Flüssige Materialreste bei der Sammelstelle für Altfarben/Altlacke abgeben, eingetrocknete Materialreste als Bau- und Abbruchabfälle oder als Siedlungsabfälle bzw. Hausmüll entsorgen.
EU-Grenzwert für den VOC-Gehalt
dieses Produktes (Kat. A/a): 30 g/l (2010). Dieses Produkt enthält max. 1 g/l VOC.
Produkt-Code Farben und Lacke
BSW40
Technische Beratung
Alle in der Praxis vorkommenden Untergründe und deren technische Bearbeitung können in dieser Druckschrift nicht abgehandelt werden. Sollen Untergründe bearbeitet werden, die in dieser Technischen Information nicht aufgeführt sind, ist es erforderlich, mit uns oder unseren Außendienstmitarbeitern Rücksprache zu halten. Wir sind gerne bereit, Sie detailliert und objektbezogen zu beraten.
Technischer Beratungsservice
Tel.: +49 6154 71-71710
Fax: +49 6154 71-71711
E-Mail: kundenservicecenter@caparol.de
2.1 Einstufung des Stoffs oder Gemischs
Einstufung (VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008)
Keine gefährliche Substanz oder Mischung.
2.2 Kennzeichnungselemente
Kennzeichnung (VERORDNUNG (EG) Nr. 1272/2008)
Kein Gefahrenpiktogramm, kein Signalwort, kein(e) Gefahrenhinweis(e), kein(e) Sicherheitshinweis(
e) erforderlich
Zusätzliche Kennzeichnung
EUH210 Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage erhältlich.
EUH211 Achtung! Beim Sprühen können gefährliche lungengängige Tröpfchen entstehen.
Aerosol oder Nebel nicht einatmen.
2.3 Sonstige Gefahren
Dieser Stoff/diese Mischung enthält keine Komponenten in Konzentrationen von 0,1 % oder höher, die entweder als persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar (vPvB) eingestuft sind. Umweltbezogene Angaben: Der Stoff/dieses Gemisch enthält keine Bestandteile, die gemäß REACH Artikel 57(f) oder der delegierten Verordnung (EU) 2017/2100 der Kommission oder der delegierten Verordnung (EU) 2018/605 der Kommission in Mengen von 0,1 % oder mehr endokrinschädliche Eigenschaften aufweisen. Toxikologische Angaben: Der Stoff/dieses Gemisch enthält keine Bestandteile, die gemäß REACH Artikel 57(f) oder der delegierten Verordnung (EU) 2017/2100 der Kommission oder der delegierten Verordnung (EU) 2018/605 der Kommission in Mengen von 0,1 % oder mehr endokrinschädliche Eigenschaften aufweisen.
Beschichtungsstoff ist stark alkalisch. Haut und Augen sind deshalb vor Farbspritzern zu schützen.