Disbocret® 735 NivellierschichtKunststoffmodifizierte, zementgebundene, hydraulisch abbindende Glätt- und Nivelliermasse – im Innenbereich. Für Schichtdicken von 1,5–20 mm in einem Arbeitsgang. Auch auf Fußbodenheizung geeignet.
Verwendungszweck
Zum ganzflächigen Ausgleichen, Nivellieren, Glätten und Spachteln von Bodenunebenheiten und Abweichungen von den Maßtoleranzen (DIN 18202).
Als Untergrundvorbereitung für Disbon-Bodenbeschichtungen im Innenbereich.
Eigenschaften - einfache Zubereitung und sehr gute Verarbeitbarkeit, leicht verlaufend
- hervorragend maschinell verarbeitbar
- nicht brennbar (DIN EN 13501-1-A2 fl-s1)
- hohe Festigkeit und Härte
- auf beheizten Estrichen einsetzbar
- für Schichtdicken von 1,5–20 mm in einem Arbeitsgang
MaterialbasisKunststoffmodifizierter Zementmörtel
Verpackung/Gebindegrößen25 kg Sack
LagerungTrocken, mindestens 6 Monate ab Herstelldatum, 6 Monate chromatarm.
Größtkorn
0,5 mm
Druckfestigkeit
7 d: ca. 25 N/mm2
28 d: ca. 30 N/mm2
Biegezugfestigkeit
7 d: ca. 7 N/mm2
28 d: ca. 8 N/mm2
Haftzugfestigkeit
28 d: > 1,5 N/mm2
Geeignete UntergründeAlle mineralischen Untergründe.
Der Untergrund muss tragfähig, formstabil, fest, frei von losen Teilen, Staub, Ölen, Fetten, Gummiabrieb und sonstigen trennend wirkenden Substanzen sein. Betone und Zementestriche müssen mind. 28 Tage alt sein. Die Oberflächenzugfestigkeit des Untergrundes muss im Mittel 1,5 N/mm2 betragen. Der kleinste Einzelwert darf 1,0 N/mm2 nicht unterschreiten. Die Untergründe müssen ihre Ausgleichsfeuchte erreicht haben:
Beton u. Zementestrich: max. 4 Gew.-%
Anhydritestrich: max. 0,5 Gew.-%
Anhydritestrich beheizt: max. 0,3 Gew.-%
Bei fehlender Abdichtung zum Erdreich bzw. der Gefahr aufsteigender Feuchtigkeit muss anschließend diffusionsfähig beschichtet werden. Bei nachfolgenden, dichten Beschichtungssystemen ist eine Abdichtung zum Erdreich zwingend erforderlich.
Die Belegereife neuer Heizestriche ist durch ein Aufheizprotokoll nachzuweisen.
UntergrundvorbereitungUntergrund durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. Kugelstrahlen oder Fräsen, so vorbereiten, dass er die gestellten Anforderungen erfüllt. Hohl liegende Teile sind zu entfernen, Ausbruch- und Fehlstellen im Untergrund mit den Disbocret®-PCC-Mörteln zu verfüllen.
Hinweis: Für den Erfolg der Nievellierschicht ist die Untergrundbeschaffenheit von wesentlicher Bedeutung. Saugende Untergründe verändern das Fließverhalten der Nivellierschicht negativ; deshalb sind die Untergründe sorgfältig vorzubereiten, zu reinigen und zu grundieren!
Saugfähige zementöse Untergründe:Disbocret® 734 Nivelliergrund mit einer Lammfellrolle porenfüllend auf den vorbereiteten Untergrund aufbringen und mit Quast oder weichem Besen in den Untergrund einarbeiten. Es dürfen keine Materialpfützen stehen bleiben. Verbrauch: siehe Technische Information Disbocret 734 Nivelliergrund
Dichte Untergründe:Z.B. intakten, vorbereiteten Fliesenbelag mit Disboxid 420 E.MI Primer mittels Gummischieber und Walze grundieren, anschließend mit Disboxid 943 Einstreuquarz absanden.
Verbrauch:Disboxid 420 E.MI Primer: ca. 300 g/m2
Disboxid 943 Einstreuquarz: ca. 2 kg/m2
Darauf erfolgt die Grundierung mit Disbocret® 734 Nivelliergrund, wie unter saugfähigen, zementösen Untergründen beschrieben.
Grundbeschichtung auf Magnesit- und Anhydritestrich:
Mit Disbocret 734® Nivelliergrund eine zweifache Grundierung im Abstand von ca. 5–6 Std. bei 20 °C aufbringen. Hierzu kann die Fläche mit Stachelschuhen begangen werden.
Verbrauch: ca. 250 ml/m2 in 2 Arbeitsgängen.
Bei 20 °C kann Disbocret 734 Nivelliergrund nach ca. 12 Std. überarbeitet werden.
Bei Anhydrit- und Magnesitestrichen ist eine Wartezeit von mind. 16 Stunden einzuhalten. Die angegebenen Zeiträume werden durch höhere Temperaturen verkürzt und durch niedrigere verlängert.
Hinweis: Bei ungewöhnlich stark saugenden, neuartigen oder ausgefallenen Verlegeuntergründen bzw. Verlegewerkstoffen sind Probeflächen anzulegen.
MaterialzubereitungAbgemessene Wassermenge in ein Gefäß geben. Die entsprechende Menge Trockenmörtel unter gründlichem Rühren mit geeignetem Rührwerk (max. 600 U/min) nach und nach zugeben, ca. 3 Minuten mischen, bis ein homogener, klumpenfreier, fließfähiger Mörtel entsteht.
Zwischenzeitlich an der Wandung des Mischgefäßes anhaftendes, unvermischtes Material entfernen und ebenfalls mischen. Nach einer Reifezeit von ca. 3 Minuten das Material nochmals kurz durchmischen.
MischungsverhältnisTrockenmörtel Wasser
1 Gewichtsteil
25 kg Sack 0,24 Gewichtsteile
6 l
AuftragsverfahrenNach Trocknung der Grundierung den Frischmörtel auf den vorbereiteten Untergrund innerhalb der Verarbeitungszeit gießen und in erforderlicher Schichtdicke mit Glättkelle, Stift- oder Estrichrakel verteilen.
Eine optimale Entlüftung des Materials wird durch die direkte Bearbeitung der Oberfläche mit einer Stachelwalze erreicht.
An aufgehenden Bauteilen, wie z.B. Wandanschlüssen, Stützen sowie an Einläufen und Schächten, geeignete Randstreifen wegen der Gefahr von Spannungen, Rissbildungen und Trittschallübertragungen anbringen. Rand-, Feld-, Gebäudetrenn- und Bewegungsfugen sind zu übernehmen.
Hinweis: Die technische Beschreibung für die Verarbeitung von zementären Bodenspachtelmassen im TKB-Merkblatt Nr. 9, April 2008, ist zu beachten.
Maschinelle Verarbeitung:Handelsübliche Kolben-, Schneckenpumpen (z.B. PFT G4 mit Nachmischer oder M-tec Duomix) und durchlaufend arbeitende Mischpumpen (z.B. PFT Ritmo mit Nachmischer) sind dafür geeignet.
Schlauchlänge: mind. 25 m, Schlauchdurchmesser: 25-35 mm.
Die Ermittlung der Wasserzugabe wird durch das Ausbreitmaß bestimmt. Hierzu zunächst Disbocret® 735 Nivellierschicht anmischen und 200 ml des angemischten Materials auf einen ebenen Untergrund gießen. Nach vollständigem Verlauf den Durchmesser der ausgebreiteten Disbocret® 735 Nivellierschicht messen. Er soll bei 20 °C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit ca. 28 cm betragen. Der Wert kann je nach Umgebungsbedingungen und Untergrundbeschaffenheit abweichen. Die Wasserzugabe an der Mörtelpumpe ist so einzustellen, dass ein vergleichbares Ausbreitmaß erzielt wird. Bei größerem Durchmesser ist der Wasseranteil zu reduzieren, bei kleinerem zu erhöhen.
Bei jedem Platzwechsel der Maschine sowie nach Arbeitsunterbrechungen ist das Ausbreitmaß erneut zu bestimmen. Zu wenig Wasser führt zu schlechtem Verlauf und Blasenbildung; beides ist für die nachfolgende Beschichtung nachteilig. Außerdem wird die Festigkeit nicht erreicht. Bei zu hoher Wasserzugabe sind Entmischungen, verbunden mit minderfesten Oberflächen, die Folge. Solche minderfesten Schichten sind mechanisch zu entfernen.
SchichtdickeMind. 1,5 mm bis max. 20 mm. Auf Anhydrit- und Magnesitestrichen max. 10 mm Gesamtschichtdicke.
BeschichtungsaufbauUntergrundvorbereitung für nachfolgende Beschichtungen
Die ausgehärtete Disbocret® 735 Nivellierschicht durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. Kugelstrahlen oder Schleifen, so vorbereiten, dass die gestellten Anforderungen erfüllt werden. Beim Schleifen darf die Oberfläche nicht poliert werden; mit grober Körnung frühzeitig schleifen (in der Regel am selben Tag).
Zur Bestimmung der Beschichtungsfähigkeit sind Haftzugfestigkeit (Anforderung: mind. 1,5 N/mm2) und Feuchtegehalt zu prüfen.
Untergrundvorbereitung für Beläge
Während der Verarbeitung erfolgt der Verlauf selbstständig, so dass sich in der Regel ein Nachspachteln oder Schleifen erübrigt.
Disbocret 735 nicht als Sichtspachtelmasse verwenden.
VerbrauchTrockenmörtel: ca. 1,6 kg/m2/mm Schichtdicke
VerarbeitbarkeitsdauerBei 20 °C ca. 30 Minuten.
WartezeitenFliesenbeläge nach 6 Stunden bei 20 °C, dampfdichte Beläge nach ca. 3–5 Tagen, diffusionsfähige Systeme nach 1–2 Tagen bzw. nach Erreichen der zulässigen Restfeuchte und Haftzugfestigkeit der einzubauenden Beschichtungen. Angaben gelten bei 10 mm Schichtdicke.
Höhere Schichtdicken, dichte Untergründe und niedrigere Temperaturen verlängern die Wartezeiten. Die maximale Wartezeit bis zum Auftragen von Beschichtungen oder Belägen darf 14 Tage nicht überschreiten.
Trocknung/TrockenzeitBei 20 °C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit nach ca. 2 Stunden begehbar, nach ca. 2 Tagen mechanisch belastbar, nach ca. 28 Tagen völlständig ausgehärtet. Bei niedrigen Temperaturen entsprechend länger. Eine Belüftung des Einbauortes ist notwendig. Während des Aushärtungsprozesses (ca. 2 Stunden bei 20 °C) aufgetragenes Material vor Feuchtigkeit, Sonneneinstrahlung, Zugluft, Frost und hohen Raumtemperaturen (> 25 °C) schützen.
Trocknungsverhalten und Belegreife werden durch Schichtdicke, Raumklima und Bodentemperatur beeinflusst. Hohe Luftfeuchtigleit und/oder niedrige Temperaturen verzögern, niedrige Luftfeuchtigkeit und/oder hohe Temperaturen beschleunigen Trocknung und Belegreife.
WerkzeugreinigungSofort nach Gebrauch mit Wasser. Nach Aushärtung ist eine Reinigung nur noch mechanisch möglich.
DownloadTI - Disbocret® 735 NivellierschichtNachhaltigkeitsdatenblatt Disbocret 735 NivellierschichtSicherheitsdatenblatt Disbocret 735 NivellierschichtPrüfung des Brandverhaltens (A2fl s1) - Disbocret® 735 Nivellierschicht